Vespa selber lackieren – Teil I
Vorbereitung und Material
Du möchtest deine Vespa selber lackieren? Hier findest du alle Schritte einer Vespa Neulackierung Schritt für Schritt erklärt.
Wenn du noch keine Erfahrung hast, ist es empfehlenswert, alle Arbeitsschritte vorab an einem Teststück (z.B. einem nicht mehr benötigten Ersatzteil, oder einem Stück vom Schrottplatz, etc.) zu probieren und den Erfolg zu bewerten.
Der wichtigste und zeitaufwändigste Part, der am Ende zu einer einwandfreien, makellosen und glänzenden Lack-Oberfläche beiträgt, ist nicht die Lackierung, sondern die Vorbereitung dazu. Je nach Zustand einer Vespa muss man hier einige Arbeitsstunden investieren.
Zustand der Vespa
1) Neue Grundierung & Lackierung: Der Lack deines Rollers muss komplett erneuert werden. Dies trifft zu, wenn deine Vespa an mehren Stellen Rost oder größere Beschädigungen/Risse aufweist. Die am häufigsten betroffenen Stellen sind: Trittbrett-Unterseite oder -Leisten, die Innenseiten des Kotflügels, der Seitenbacken & der Felgen, an Schweißnähten, an stark verschmutzten oder beschädigten Stellen durch Stürze/Steinschlag oder Unfall. Bei einer komplett Lackierung empfiehlt es sich den Roller komplett zu zerlegen und das Blech blank zu machen.
2) Teillackierung bzw. Überlackierung: Dein Lack ist noch gut erhalten und es reichen kleine Ausbesserungen (Teillackierung im aktuellen Farbton) oder eine Überlackierung.
Wo sollte ich meine Vespa lackieren?
z.B. in einer leeren und staubfreien Garage, im Keller oder einem ähnlichen Raum. Wenn du im Freien lackierst, sollte es windstill, angenehm warm, schattig, staubfrei, und kein Regen zu erwarten sein. Bei einem Winterprojekt, wenn es draussen kalt ist, wirst du noch eine Heizung benötigen, denn für die Lackierung bzw. Verarbeitung der Farbe wird eine Raumtemperatur von 15-25 Grad empfohlen.
Benötigtes Werkzeug & Material:
Rost bzw. Lack entfernst du am besten mit einem Sandstrahlgerät. Wenn dies nicht möglich ist geht es auch mit einer Schleifmaschine (Schwingschleifer, Winkelschleifer oder Bohrmaschine mit Aufsatz), Draht- und Zopfbürsten oder CSD-Scheibe. Das blanke Blech sollte am Ende möglichst sauber und rostfrei sein. Wer mit einem Schleifgerät oder einer Bohrmaschine arbeitet sollte im Anschluss alle nicht blanken bzw. dunklen Stellen, per Hand mit Schleifpapier anschleifen, um zu überprüfen, ob es sich unter diesen Stellen Rost befindet. Wenn du den Rost nicht 100%ig wegbekommst, oder dir nicht sicher bist, empfielt sich Brunox Epoxy oder Fertan Rostumwandler (gibt es zum sprühen oder streichen). Die Stellen 2-3 mal mit dem Rostentferner behandeln und über Nacht trocknen lassen. Wenn es Rost war, werden die Stellen erst leicht lila und dann schwarz.
Für die Vorbereitung benötigst du: Naßschleifpapier, Schleifklötze (hart und weich), Pinsel, Spachtel und zum Ausbeulen/Dengeln verschieden große Hämmer. Beim Ausbeulen sollten nach Möglichkeit alle Unebenheiten im Millimeterbereich bleiben und nicht aus der Oberfläche hervorstehen. Hierbei sollte man sich Zeit lassen, denn alle bleibenden Unebenheiten müssen durch Kitt herausgearbeitet werden.
Zum Lackieren: Airbrush Farbpistole mit Kompressor oder Spraydosen, Staubschutzmaske, sauberer Arbeitsmantel, Handschuhe und eine Kappe, Pinsel, Gefäße zum Farbmischen und alle erdenklichen Mittel und Tücher zum Reinigen & Staubentfernen. Gegen Staub ist ein leicht klebriges Staubbindetuch zu empfehlen. Für den Lack sind professionelle 2K-Autolacke, Grundier- und Spachtelmasse unbedingt zu empfehlen – Hier sollte in jedem Fall nicht gespart werden!
Ein weiterer sehr wichtiger Schritt vor jedem Auftrag irgendwelcher Farb-/Grundierungs-/Spachtel-Schichten, ist die Reinigung. Wird die Oberfläche nicht richtig entfettet (z.B. Öl-, Fettflecken, Fingerabdrücke) und entstaubt, können sich schnell Risse, Abplatzer oder Rost bilden. Zum Entfetten sollte Silikonentferner oder Nitroverdünnung genutzt werden. Bei anderen Verdünnungsmittel, sollte man aufpassen und schauen, ob sich ölige Anteile im Verdünnungsmittel befinden.